Zu brasilianisch: Spanien wird EM-Titel aberkannt

Müssen Titel wieder abgeben – die Spanier

Kiew. Es ist der größte Skandal in der Fußballgeschichte. Nach langem hin und her, hat der europäische Fußballverband UEFA doch entschieden, Spanien den EM-Sieg abzuerkennen. „Spanien hat besonders im letzten Spiel viel zu brasilianisch gespielt und damit gegen die Normen der europäischen Fußballkultur verstoßen“, begründete UEFA-Präsident Michel Platini die Entscheidung am Mittag auf einer Pressekonferenz. Die Iberer hatten gestern im Finale der Europameisterschaft Italien mit 4:0 besiegt.

Besonders im Endspiel hatten die Spanier gezeigt, wie sie mit dem Ball umgehen können. Dabei sollen sie sogar sogenannte Tricks und Übersteiger gezeigt haben. Mehrfach sollen sogar Pässe angekommen sein. „Diese Ballbehandlung erinnerte stark an den brasilianischen Fußball. Da Brasilien aber nicht in Europa liegt, darf man mit dieser Spielweise nicht Europameister werden“, erklärte Platini vor empörten spanischen Pressevertretern. Schon nach dem EM-Sieg 2008 hatte die UEFA die Spanier ermahnt gehabt, doch offensichtlich haben sich die Iberer nicht an die Abmachung gehalten. Die Europameisterschaft müsse daher nochmal neu ausgespielt werden. „Es kann doch nicht sein, dass eine Mannschaft die andere auf einem Bierdeckel ausspielen kann. Das ist doch unfair“, sagte Platini. Er meckerte unter anderem auch über die wenige Anzahl gezeigter Foulspiele, die ihm während der EM vermuten ließen, er wäre nicht in Europa, sondern in Südamerika.

Auch die Deutschen standen nach den ersten Auftritten im Verdacht keinen europäischen Fußball gezeigt zu haben. So wird spekuliert, dass Löw nach dem Viertelfinal-Sieg gegen Griechenland einen erbosten Anruf Platinis erhalten haben soll. Daraufhin habe Löw nicht nur Gomez wieder in der Startelf aufgestellt, sondern auch die Spieler hätten sich bemüht Fehlpässe und technische Unzulänglichkeiten zu präsentieren. „Wenn man schon in Polen und der Ukraine spielt, kann man den wenigstens das Gras kaputt treten“, hieß es aus Kreisen des UEFA-Präsidenten.

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