Erster privater Schuldner steigt aus dem Euro aus

Helmut D. vorm Fernseher

Berlin. Steht Europa jetzt vor dem Aus? Der hochverschuldete Helmut D. aus Berlin-Neukölln hat heute öffentlich angedroht aus dem Euro auszusteigen und die D-Mark wieder einzuführen. „Ich habe rund 350 000 Euro Schulden. Meine einzige Hoffnung ist der Ausstieg aus der europäischen Währung“, sagte der 43-jährige am Mittag. An den Märkten führte die Aussage des Schuldners zu heftigen Verwirrungen. Der Dax sank kurzzeitig, für den späten Nachmittag wurde ein EU-Krisengipfel einberufen. „Sollte D. aus der Euro-Zone austreten, steht ganz Europa in Gefahr“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel, die morgen mit Helmut D. sprechen will. Finanzminister Wolfgang Schäuble meint dagegen ein Austreten D.´s aus der Eurozone „sei verkraftbar“.

Der Arbeitslose hat bereits von seinen Eltern mehrere Rettungspakete über 250 000 erhalten. Diese erkannten jedoch früh, dass das Geld vom riesigen Beamtenapparat in D.´s Wohnung verschlungen wird. Da der 43-jährige Mann jegliche Motivation zu sparen vermissen ließ, verweigerten die Eltern weitere Rettungspakete. Seitdem kann sich die D. nicht mal mehr einen neuen Flachbildschirm leisten. „Er muss jetzt mit weniger auskommen und lernen zu sparen“, sagte der 75-jährige Vater Reinhard D, der von den Linken heftig kritisiert wird. Sein Sohn steht nun vor der pleite, von der Bank bekommt er kein Geld mehr. Helmut D. argumentiert, dass Investitionen aber weiterhin notwendig seien, um Wachstum zu erzielen. „Wie soll ich denn ohne Ausgaben Wachstum erzielen? Zum Beispiel benötige ich dringend mein Koffeinshampoo, damit meine Haare weiter wachsen“, erklärt D. anschaulich.

Prototyp von D.´s neuer Währung

Der hochverschuldete Mann droht nun mit dem Austritt aus dem Euro. Er wolle nach dem Verlassen der Euro-Zone eine private Währung die sogenannte D-Mark einführen und alle privaten Schulden komplett erlassen. „Ich erhoffe mir durch die Währungsreform neue Chancen“, erklärt der Arbeitslose. So sei es ihm dann möglich seine Währung gegenüber den schwachen Euro auf- und abzuwerten und somit billiger einkaufen zu können. „Außerdem werde ich den Druck der D-Mark-Scheine der einzigen zentralen Instanz im Haushalt übertragen“, sagte D. Probleme könnten allerdings die Geschäftsleute bereiten. So äußerte sich bereits der Chef des  Kiosk unter D.´s Wohnung, dass er neben dem Euro nur Faustschläge als Währung akzeptiere.

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 Bild oben rechts: Uwe Steinbrich/ pixelio.de 
 Bild unten links: By Gunnar Ries Amphibol CC-BY-SA-3.0 , via Wikimedia Commons

Überfall auf spanische Banken

Überfallen: Spanische Banken

Madrid. Die spanische Hauptstadt Madrid steht unter Schock: eine Reihe von Raubüberfällen auf  Banken hat gestern die gesamte Stadt in Atem gehalten. Die spanischen Behörden meldeten insgesamt acht Überfälle. Es wird vermutet, dass hinter dem dreisten Raubzug eine größere kriminelle Bande steht. Interpol hat die Ermittlungen aufgenommen. „Wir konnten froh sein, dass keiner verletzt oder gar getötet wurden, obwohl die Täter Waffen dabei hatten“, sagte der Polizist Raul Martinez. Allerdings bereite ihm und seine Kollegen der Tathergang große Kopfschmerzen. „Die Täter sind für einen Banküberfall sehr untypisch vorgegangen.“

Dies bestätigten mehrere Augenzeugen, die sich zum Tatzeitpunkt in der Bank befanden und noch unter ärztlicher Beobachtung stehen. Sie beobachteten wie die Gruppe mit mehreren Koffer voller Geld in die Bank eingedrungen sind und mit vorgehaltener Waffe den Bank-Mitarbeitern am Schalter dazu zwangen, die offenbar sehr große Summe entgegenzunehmen. „Nehmen Sie das Geld oder ich schieße. Es ist für Europa“, sagte einer der Täter. Die Räuber seien dabei äußerst rabiat vorgegangen und hätten sich bemüht die Videokameras zu zerstören.  Komplizen versuchten zeitgleich, die Geldautomaten mit großen Scheinen zu füllen. „Ich war gerade in der Bank um mein Geld abzuholen, weil das in unseren Geldhäusern ja nicht mehr sicher ist. Da kam auf einmal die Räuberbande und zwang uns, uns auf den Boden zu legen“, erklärte Pedro Domingenz.

Die spanische Wirtschaft und  Politik beschrieben die gestrigen Überfälle als „schwarzen Freitag“ für das spanische Finanzsystem. „Diese brutalen Angriffe waren dreist und gemein. Wir wollen kein Geld und brauchen auch keins. Das sind üble Erpresser, die wollen uns etwas aufzwingen“, sagte der empörte Wirtschaftsminister Luis de Guindos. Die Politik werde die Ermittlungen vorantreiben und bittet dabei die Europäer um Mithilfe, damit die Täter möglichst bald geschnappt werden können. „Die Gruppe hat bereits die nächsten Überfälle angekündigt, vorwiegend in südeuropäischen Staaten“, schrieb Interpol.

Auffällige Handhaltung bei der Frau

Die sechs Räuber verhielten sich sehr auffällig. Zeugen berichteten gar von einem Rollstuhlfahrer und einer Frau. Ein Kofferträger trug in der linken Hand zudem einen blauen Schirm mit gelben Sternen. Bei den Waffen handelt es sich offenbar um deutsche Fabrikate, die allerdings nach Griechenland verkauft wurden und dort zuvor als gestohlen gemeldet worden seien. Bei den Ermittlungen wollen sich die Behörden aber auf die beiden auffälligen Personen konzentrieren. Die Frau beschrieben die Zeugen als recht ruhig. Während des Überfalls hatte sie ihre Hände in einer Herzform vor den Bauch gehalten. Man vermutet, dass die Person dies öfters tut. Außerdem habe sie nach jedem erfolgreichen Überfall auf seltsame Art gejubelt. Dabei verharrten die Arme in einer 90-Grad-Stellung. Der Rollstuhlfahrer wird als knorrig beschrieben. Er hatte eine Brille auf.

Fotonachweise: Bild oben rechts: Lofor CC-BY-SA-3.0, via Wikimedia Commons
Bild links unten: Originalbild  Armin Linnartz [CC-BY-SA-3.0-de, via Wikimedia Commons

Hilfe für Pleitegeier: Deutschland verliert Freitag gegen Griechenland

Enttäuscht: Löw muss Freitag mit seinem Team ausscheiden

Berlin/Athen. Die Situation für die angeschlagenen Griechen wird immer kritischer. Nun hat Deutschland in Absprache mit den anderen EU-Staaten eine weitere Hilfsmaßnahme beschlossen. „Die deutsche Fußball Nationalmannschaft wird am Freitag etwas unglücklich gegen Griechenland verlieren“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel, die sich am Mittag mit Trainer Joachim Löw getroffen hatte. Merkel konnte den Nationalcoach von der Notwendigkeit dieser Aktion überzeugen. „Es ist zwar Schade, aber es muss offensichtlich sein. Wir wären mit den ganzen Bayern im Kader sowieso nur Zweiter geworden“, sagte Löw, der seinen Spielern heute trainingsfrei gab. Griechenland hatte schon die Vorrunde dank der freundliche Mithilfe des kommenden Euro-Landes Polen überstanden.

Es wird vermutet, dass die EU mit dem gesamten Geld des europäischen Rettungsschirm auf einen EM-Sieg von Griechenland getippt hat, um so die Renditemöglichkeiten zu erhöhen (Schwindelfreiheit berichtete). Die schwarz-gelbe Koalition verteidigte daher heute geschlossen den Kurs der Kanzlerin. „Je länger das Turnier dauert, umso länger bleiben die Griechen auf dem Arbeitsmarkt und zahlen auch wieder Steuern“, sagte Finanzminister Wolfgang Schäuble. Außerdem hätten die Griechen gegen Russland derart viel Beton angerührt, dass das Land bald wieder durch steigende Beton-Exporte eine positive Außenhandelsbilanz vorweisen könne. Bei einem EM-Sieg Griechenlands rechnet Schäuble fest mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um circa fünf Prozent.

Muss einfach so weitermachen wie bisher: Mesut Özil

Merkel bat Löws Elf offenbar auch darum, zumindest den Anschein zu erwecken, als wolle man im Viertelfinale gegen Griechenland gewinnen. „Gegen Dänemark hat die Mannschaft bereits geübt, wie man Chancen vergibt oder gar nicht erst herausspielt. Podolski und Bender ist der Ball jedoch abgerutscht“, beruhigte Löw. Auch wenn die Mannschaft sich nicht an internationale Vorgaben halten sollte, haben die EU-Länder für einige Vorsichtsmaßnahmen gesorgt. So bestach bereits gestern ein italienischer Spieler den Schiedsrichter. Zudem wurden extra Fans von Fortuna Düsseldorf eingeflogen, die zum Schluss das Spielfeld stürmen könnten. Der politische Sprecher der deutschen Nationalmannschaft Philipp Lahm forderte von den Griechen allerdings auch Gegenleistungen. „So ein Spiel dauert 90 Minuten und nicht 60. Das muss auch für Griechenland gelten. Die müssen endlich verstehen, was arbeiten bedeutet.“ Lahm musste die Pressekonferenz vorzeitig verlassen, bevor er wie weitere sechs Teamkollegen mit heftigen Magenschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

Die Fans reagierten enttäuscht auf die neuesten Meldungen. Ihre Laune besserte sich aber, als sie erfuhren, dass ein Tsunami vor der Küste Usedoms das ZDF-Studio verwüstete. Katrin Müller-Hohenstein und Oliver Kahn erlitten einen Schock und können das restliche EM-Turnier nicht weitermoderieren. „Das ist aber sehr, sehr schade“, schrieb ein enttäuschter Harald Schmidt auf Twitter.

Fotonachweis
Bild oben rechts:Новикова Юлия CC-BY-SA-3.0, via Wikimedia Commons 
Bild unten links: Steindy GFDL oder CC-BY-SA-3.0-2.5-2.0-1.0, via Wikimedia Commons

Deutsche Verwaltung wird ins Ausland verlegt

Fast fertig: die neue Bauverwaltung

Berlin. Die Bundesregierung hat nach langen Verhandlungen endlich eine Lösung gefunden, wie der Schuldenberg der Bundesrepublik wieder kleiner werden könnte. Bis zum Jahr 2014 soll fast die komplette deutsche Verwaltung nach Bangladesch verlegt werden. „Die Löhne dort sind erheblich geringer. Also muss der Bund nicht mehr so viel für seine Beamten zahlen“, sagte Finanzminister Wolfgang Schäuble auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz. Der CDU-Politiker rechnet mit satten Einsparungen um die 600 Millionen Euro. Bisher zahlt der Bund den Beamten rund 800 Millionen Euro.

Nach Auskunft der Bundesregierung werden die Bürger vom Umzug der Verwaltung so gut wie gar nichts mitbekommen. „Die deutsche Verwaltung wird sich auch in Bangladesch ähnlich bürgernah zeigen wie in Deutschland“, versicherte Bundeskanzlerin Angela Merkel. Auch die Sprache wird sich kaum ändern. Statt des hiesigen Beamten-Deutsch sprechen die Asiaten das wesentlich verständlichere Bengali. Die Opposition kritisierte, dass die Schwarz-Gelbe Koalition nur ökonomisch denke und moralische Bedenken unter den Tisch kehre. „Na und? Die Kinder, die demnächst die Stempel auf die Ausweise hauen, müssen ja noch keine Familie ernähren“, hieß es aus Regierungskreisen.

Dank der Einsparungen will Deutschland bereits in drei Jahren schuldenfrei sein. Überlegt wird derzeit noch, ob auch der Bundestag ins Ausland verlegt werden soll. Um aber weiter eine symbolische Nähe zur Bevölkerung zu wahren, sind bisher nur Länder in Reichweite der Bundesrepublik wie Polen oder Bulgarien im Gespräch.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgte der Postillon im Oktober 2010: www.der-postillon.com/2010/10/bundesregierung-und-parlament-nach.html

Sonntag ist Muttertag

Alexandra H. / pixelio.de

Das politische Berlin ist begeistert. Am Sonntag ist endlich wieder Muttertag. Wir haben uns umgehört!

„Ich werde der Mutti auf jeden Fall was kaufen – gelbe Blumen oder so! Die macht so viel: Immer zu den Kabinettssitzungen legt Mutti Kekse hin und formuliert die ganzen Gesetze – ganz alleine, weil wir von der FDP so blöd sind oder gerade in der Pubertät stecken. Um Mutti mal zu entlasten, schreibe ich Sonntag mal ein paar Gesetze selbst;  zum Fiskalpakt und so .“

Philipp Rösler, Sohn

„Bedauerlicherweise ist am Sonntag Wahl und ich kann leider nicht in Berlin mit der ganzen Familie Muttertag feiern. Wenn es ganz blöd kommt, muss ich am Sonntag auch noch bedauerlicherweise der NRW-Mutti zum Muttertag gratulieren.

Bedauerlicherweise NRW-Spitzenkandidat der CDU Norbert Röttgen

„Leider habe ich vergessen Blumen zu kaufen. Deshalb werden wir den Muttertag in ganz Berlin verschieben. Ende der Sommerferien sollte ich dann aber alles erledigt haben.“

Klaus Wowereit kümmert sich

„Ich werde der Mutti endlich mal sagen, dass ich ihre Fresse nicht mehr sehen kann.“

Ronald Pofalla

„Ich werde diesmal für die Mutti keine Blumen kaufen. Stattdessen werde ich im Bundeskanzleramt Rollrasen verlegen.“

Wolfgang Schäuble, Fußballfan

„Ich werde der Mutti leider nicht gratulieren können. Unsere Kinder haben uns zu einer Kreuzfahrt eingeladen.“

Christian Wulff, Bundespräsident a. D.