Betreuungsgeld: Schröder will trotzdem weiter Familienministerin bleiben

Schröder will trotz „Herdprämie“ weiter Familienministerin bleiben

Berlin. Nach zähem Ringen hatte gestern das Kabinett endlich das Betreuungsgeld verabschiedet. Nun muss es offenbar neu verhandelt werden, nachdem Familienministerin Kristian Schröder (CDU) heute in aller Früh erklärte, sie wolle trotz Prämie weiter den Ministerposten ausführen. „Der finanzielle Anreiz ist wohl noch nicht hoch genug. Die Schröder will ihr einjähriges Kind  anscheinend trotzdem noch nicht selbst betreuen“, sagte ein enttäuschter Horst Seehofer.

Das Betreuungsgeld sollte nach CSU-Vorstellungen die Wahlfreiheit für Mütter erhöhen, die einen schönen Herd besitzen und ihr Kind lieber zu Hause erziehen, als es zur Kita zu schicken. Die Koalition will diesen Eltern ab Januar monatlich ein Betreuungsgeld von 100 Euro zahlen. „Das reicht offenbar noch nicht aus, damit auch Schröder endlich nach Hause geht“, sagte eine ebenfalls konsternierte Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Schröder nicht rauswerfen will, da sie wie sie ebenfalls ein Kohl-Poster in ihrem Zimmer hängen hatte. Auch die große Lobbyorganisation im Familienministerium UvdL* will die anerkannte Frauenhasserin loswerden. Sie prüft derzeit mögliche Härtefallregeln, in denen das Betreuungsgeld auch höher ausfallen kann, um die Anreize und „echte Wahlfreiheit“ zu ermöglichen.

Das Kabinett berät nun über marginale Änderungen im Gesetzestext. So überlegt man, dass Frauen, die zuvor in Spitzenpositionen tätig waren, ein Betreuungsgeld von rund 150 000 Euro im Monat erhalten sollen. Für Mütter, die zudem noch ein Buch mit einem grauserregenden Titel und einem noch langweiligeren Text geschrieben haben, soll es einen Aufschlag von 10 000 Euro geben. Ferner sollen Frauen, die mit Nachnamen so heißen, wie ein Alt-Kanzler, nochmal 1000 Euro extra auf die Faust bekommen.  „Das könnte mehr Erfolg haben, endlich Frau Schröder dazu zu bewegen, den Ministerposten niederzulegen“, sagte ein zufriedener Seehofer. Kritik kommt bisher nur aus der FDP. „Die Herdprämie für Frau Schröder ist viel zu hoch. Die ist ja noch nicht mal Chefin einer großen Hotelkette“, sagte Philipp Rösler.

*Ursula von der Leyen

Fotonachweis: Laurence Chaperon CC-BY-SA-3.0 via Wikimedia Commons

Endlich frei: Norbert Röttgen feiert Brückentag

Norbert Röttgen (Pfeil) an einer Autobahnbrücke nahe Berlin Fotonachweis: Michael Thiem / pixelio.de

Der ehemalige Umweltminister Norbert Röttgen genießt derzeit den ersten Brückentag nach seiner Entlassung. „Das ist schon etwas Besonderes. Nach meinem Rücktritt als NRW-Landeschef und meiner Entlassung wusste ich noch nicht wirklich wohin. Daher habe ich mich erst einmal unter dieser Brücke einquartiert“, erklärte Röttgen dem überregionalen Bruchsaler Volksboten. Schon am Vortage habe er sich als traditionsbewusster CDU-Politiker an die bekannten Feiertags-Rituale gehalten und ist mit einem Bollerwagen vom Umweltministerium losmarschiert. „Da habe ich alles reingepackt, was ich noch so gebrauchen könnte“, erklärte der 46-jährige.  Am Anfang hätte ihn sogar Horst Seehofer begleitet. „Das hat mich sehr gefreut. Wir haben zusammen einen Eisbecher in der Sonne gegessen“, sagte Röttgen gegenüber dem heute-journal.

Röttgen hofft nach ein paar Tagen Ruhe wieder in der Politik Fuß fassen zu können. „Bedauerlicherweise entscheidet Angela Merkel über Ministerämter.“ Er sei jetzt aber erst einmal auf den Weg Richtung Nordrhein-Westfalen. „So schlecht war das Ergebnis doch auch nicht. Immerhin noch besser als die FDP und die Piraten zusammen.“ Bei der nächsten Wahl wolle er wieder als Spitzenkandidat der CDU antreten. „Zu Fuß und mit Bollerwagen brauche ich ja schon ein paar Monate bis in den Ruhrpott, aber bis  zur nächsten Wahl sind es ja noch fünf Jahre.“

Eilmeldung: Merkel vollzieht 180-Grad-Wende

Nach dem Super-Gau in Düsseldorf hat Bundeskanzlerin Angela Merkel reagiert und in der Energiepolitik eine 180-Grad-Kehrtwende vollzogen. Bis morgen sollen alle Norbert Röttgens in Umweltminiserien heruntergefahren werden. „Ich habe heute die Laufzeitverlängerung von Röttgens zurückgenommen. Sie stellen ein Risiko für die Gesellschaft dar“, erklärte Merkel. Die Bundeskanzlerin wird in der Entscheidung von mehreren Umweltverbänden und Horst Seehofer unterstützt. „Die gefährlichen Röttgen-Strahlen können Mensch und Natur extrem schädigen. Zum Beispiel agieren Betroffene vorschnell und überheblich.“, erklärte ein Greenpeace-Sprecher. Horst Seehofer erklärte in einem Interview mit Klaus Kleber, dass die Röttgenstrahlen vor allen Dingen die Gehirnfunktionen von CDU-Wählern extrem beeinträchtigen. „Die sind dann plötzlich links“, so der CSU-Chef. Er plädierte dafür, nun ein geeignetes Endlager für Röttgens zu finden. „Bayern ist ein sehr schönes Land, da können wir den Müll leider nicht lagern. Aber in Niedersachen gibt es sicherlich geeignete Standorte. Das können Sie ruhig senden.“

Die Opposition begrüßte den Schritt der Kanzlerin. „Wir haben schon vor einigen Jahren gesagt, dass Kraftwerk Norbert heruntergefahren werden muss“, sagte Claudia Roth. Jetzt müsste die Politikwende endlich beendet werden. Die FDP-Fraktion warnt dagegen vor intellektuellen Engpässen. „Da wir aus Röttgen ausgestiegen sind, müssen nun  leider mehr Altmaiers laufen, damit nicht die Lichter ausgehen“, sagte Rainer Brüderle. In der Vergangenheit hatte es immer wieder Anti-Röttgen-Demonstration gegeben. Zuletzt verabredete sich eine größere Gruppe am gestrigen Dienstag-Abend zu einem Flashmob auf einer großen Wiese im Düsseldorfer Stadtgebiet.

Sensationsfund: Wissenschaftler entdecken ehrlichen Politiker

Dies soll der ehrliche Politiker sein. Homo politicus vollhorstus Fotonachweis: J. Patrick Fischer

Damit hat keiner gerechnet: Aufmerksame Wissenschaftler haben gestern Abend einen ehrlichen Politiker entdeckt. „Wir suchen jetzt schon seit sieben Jahren. Endlich haben wir ein Exemplar entdeckt“, sagte der Psychologe Rainer Freud vom Christian-Wulff-Institut gegenüber Schwindelfreiheit. Freud und seine Kollegen beobachteten am späten Montagabend ein Politiker-Wesen, welches in einem öffentlich-rechtlichen Spartenkanal und damit quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit die sogenannte „Wahrheit“ erzählte.  Sie meldeten ihren Fund nur wenige Stunden später bei der Bundeszentrale für seltene Tierarten. „Der Graurücken sprach eine seltsame Sprache und stammt offenbar aus dem deutschen Ausland“, erklärte Freud. Nach mehreren Stunden des Übersetzens hätten die Wissenschaftler aber erkannt, dass der homo politicus offenbar die Wahrheit sprach.

Politik und Gesellschaft reagierten überrascht auf den seltenen Fund. Die Politiker, erklärten die Wissenschaftler würden die Maßstäbe zu hoch setzen und schlampig arbeiten. „Ich habe vor gut einer Woche auf demselben Sender auch die Wahrheit gesagt. Das wurde bedauerlicherweise aber sehr negativ aufgenommen, sodass ich es wieder zurücknehmen musste“, sagte Umweltminister Norbert Röttgen. Der Erfinder des Kopierers und ehemaliger CSU-Verteidigungsminister von und zu Guttenberg erklärte, dass er nie gelogen habe: „Dies müssen Sie natürlich erst einmal prüfen. Sollte ich lügen, so ist die Aussage, dass ich nie lüge, natürlich falsch, da ich ja gelogen habe. Also bringt Ihnen die Aussage so viel, wie meine Fußnoten.“ Auch der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff meldete sich zu Wort. Er sagte, dass „auch Notlügen zu Deutschland“ gehören.

Auf den Straßen gaben mehrere Passanten an, sie würden ab sofort versuchen, die Wahrheit zu sagen. „Das bringt einem natürlich auch Sympathien, wenn man ehrlich ist. Deswegen werde ich meiner Frau heute sagen, dass ich sie von einer Mülltonne nicht mehr unterscheiden kann“, sagte ein älterer Mann mit offensichtlichen Sehproblemen. Ein junger Mann erklärte uns, dass er noch nie gelogen habe: „Übrigens finde ich den Blog Schwindelfreiheit echt klasse und überhaupt nicht langweilig.“ Auch Schwindelfreiheit-Chefredakteur Priesemann machte deutlich, dass er im Rahmen der Berichterstattung immer die volle Wahrheit schreibe. „Da gibt es keine Ausnahmen, selbst bei Aussagen über den Blog“, versicherte er.