Cyberwar fordert erste zivile Opfer

Cyberwar: Thomas de Maiziére berät mit den Militärchefs das weitere Vorgehen

Berlin. Im Cyberwar zwischen alle Ländern, die irgendwie Internetzugang haben, kam es gestern zu einem bedauerlichen und erschreckenden Vorfall. Bei einem Angriff mit einem Trojaner auf eine deutsche Internetseite gab es offenbar mehrere zivile Opfer. Von mindestens fünf Personen ist die Rede, deren Facebook-Account bei diesem Angriff versehentlich gelöscht wurde. „Das ist ein unfassbarer Vorfall. Der schlimmste Angriff mit zivilen Opfern in Europa seit Srebrenica“, sagte Verteidigungsminister Thomas de Maiziére.

Die Familien der Opfer sind zutiefst erschüttert. „Ich hatte mit meinem Mann gerade bei Facebook gechattet, da brach die Verbindung plötzlich ab und ich konnte meinen Mann bei Facebook nicht mehr finden.“, sagte Carolina B. . Geschockt und völlig entnervt hätte sie dann bis ins Arbeitszimmer gehen müssen, um weiter mit ihrem Mann zu sprechen.  Nach Angaben der Bundesregierung sollen auch zwei minderjährige Personen unter den Geschädigten sein. Den Berichten zufolge soll der Facebook-Account eines 14-jährigen gelöscht worden sein. Danach hat der Teenager nach Auskunft der Familie alle mobilen internetfähigen Endgeräte – damit alle lebenserhaltende Maschinen für einen Jugendlichen –  abgeschaltet. Die Eltern sind ernsthaft besorgt um die Gesundheit ihres Kindes: „Nach einer Stunde fing er dann auch noch an Hausaufgaben zu machen“, sagte die verängstigte Mutter.

Die Angreifer sollen vor dem internationalen Strafgerichtshof in Den Haag für ihre Gräueltaten bestraft werden. Juristen rechnen mit hohen Strafen für die Täter: „Ich rechne damit, dass die Angreifer binnen zwei Stunden ihren Facebook- und auch Twitter-Account löschen müssen und dann mindestens 15 Jahre kein Mitglied in einem sozialen Netzwerk sein dürfen“, sagte Heinz Maier. Ausgenommen von dieser Regel seien lediglich die VZ-Netzwerke. Bisher weiß die Bundesregierung aber noch nicht, von welchem Land der Angriff ausging. „Da unsere Rechner mit der Spionagesoftware Flame infiziert sind, können wir Ihnen das leider nicht schreiben, um die Ermittlungen nicht zu gefährden“, hieß es von offizieller Stelle.

Fotonachweis: U.S. Air Force photo/Senior Airman DeAndre Curtiss [Public domain], via Wikimedia Commons

Quelle von Supervirus Flame bisher unbekannt

Unser Experte: Rainer Zufall bei der Arbeit

Das Schadprogramm „Flame“ verbreitet sich rasant in aller Welt. Doch die IT-Experten fragen sich: Wozu dient die komplizierte Spionage-Software und wer hat sie entwickelt? Wir fragten den Schwindelfreiheit-IT-Experten Rainer Zufall.

Herr Zufall, was vermuten Sie, welchen Zweck verfolgt das Schadprogramm Flame?

Ich glaube nicht, dass da ein politischen Interesse hinter steht. Vielmehr wurde das Schadprogramm dazu entwickelt, wirtschaftliche Interessen zu verfolgen. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass ein überaus seriöses Online-Nachrichtenmagazin versucht potenzielle Leser auszuspionieren, um deren Lesegewohnheiten zu analysieren.

Interessant, wie funktioniert die Schad-Software nun?

Öffnet nun ein User die Seite des seriösen und überaus ehrlichen Nachrichtenmagazins überträgt sich sofort die Schadsoftware auf den Computer des Lesers. Mithilfe der hauseigenen IT-Abteilung werden die User nun ausspioniert. Flame ist derart komplex, dass ich quasi in wenigen Minuten die Internet-Gewohnheiten des Lesers herausfinden könnte. Die Daten werden dann an die Redaktion weitergegeben, sodass diese endlich bessere Artikel schreiben können, um mehr Klicks zu generieren. Na gut, bei manchen Lesern würde es schon ausreichen, wenn ich einfach den Facebook-Account genauer ansehen würde.

Flame ist bisher im Nahen Osten aufgetaucht. Das Nachrichtenmagazin ist also ein arabisches?

Nein, es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein deutsches Internet-Magazin, das bisher einfach zu blöd war, den Virus auf die richtigen Computer zu übertragen. Wie ich bereits erwähnt hatte, wurde die Technologie aber verbessert, sodass die Übertragung des Schadprogramms nun  an den Aufruf eines Artikels von diesem Nachrichtenmagazin gekoppelt ist.

Wie kann man sich nun vor Flame schützen?

Na gut, leider stehen die Chancen nach dem Aufruf dieses Artikels äußerst schlecht. Ich empfehle, den Computer sofort aus dem Fenster zu schmeißen oder zu verbrennen, bevor der Virus auf den Menschen überspringt.

Fotonachweis: wwward0.Jangelo9397 at en.wikibooks CC-BY-SA-3.0 

Einen ähnlichen Ansatz verfolgte der Postillon

Sensationsfund: Archäologen entdecken Mann ohne Facebook

War das das Leben ohne Internet? Dieter Schütz / pixelio.de

Sensationsfund: Archäologen haben bei Ausgrabungen im Schwarzwald eine mumifizierte Leiche entdeckt, die offenbar noch keinen Account bei Facebook hatte. Selbst in der Steinzeit-Community den VZ-Netzwerken soll  „Rösti“ nicht registriert gewesen sein. Die Wissenschaftler glauben, dass die Person vor circa 75 Jahren gelebt haben soll. „Mit so einem Fund haben wir nicht gerechnet. Wir hoffen, damit Einblicke in die Lebensweise der Menschen zu bekommen, die noch kein Internet besaßen, um endlich unseren Wikipedia-Artikel zu Ende zu schreiben“, twitterte Professor Rainer Müller.

Der Fund wirft wichtige Fragen der Geschichte auf: Wie haben die Urzeit-Menschen ohne Internet und mobile Endgeräte  gelebt? „Für uns ist es schier unvorstellbar wie man ohne Internet leben konnte. Das überhaupt Leben in dieser kalten und langweiligen Umgebung möglich gewesen ist, scheint auf dem ersten Blick sehr abwegig“, schreibt Müller in seinem Blog. Nach Angaben der Wissenschaftler soll „Rösti“ aber bereits ausgeprägte Finger gehabt haben, um den Touch-Display von Smartphones oder die Tastatur von einem Laptop bedienen zu können. Dies legt den Schluss nahe, dass Finger bzw. die Hände bereits vor der digitalen Entwicklung eine Verwendung hatten.

Die Post hatte mehr Mitglieder als Facebook, glauben Wissenschaftler. Rolf Handke / pixelio.de

Ein großes Rätsel ist jedoch wie die Menschen zur damaligen Zeit kommunizieren konnten. Forscher haben herausgefunden, dass die Urwesen noch miteinander geredet haben sollen. „Dabei saßen sie sich anscheinend gegenüber und redeten ohne währenddessen mit ihrem IPhone rumzudatteln“, schrieb uns die Forschergruppe in einem Facebook-Chat. Kritiker halten diese These aber für unhaltbar. Die Sprache sei evolutionsbedingt lediglich dafür da, um die Sprachsteuerung in den Geräten zu nutzen.

Viel unklarer ist jedoch, wie die Urzeit-Menschen Dateien verschickt haben. Man vermutet, dass sie die Dateien in Briefumschläge „hochgeladen“ und diese dann mit einem mobilen Datenträger namens „Briefträger“ zum Zielort verschickt wurden. „Die Verbindung war aber häufig schlecht. Es dauerte Tage bis die Datei ankam“, erklärten Wissenschaftler. Auch diese These wird in der Wissenschaft heiß diskutiert. Kritiker meinen, dass die Briefkästen ohne Virenschutz und Firewall sehr leicht kaputt und Daten damit verloren gegangen sein müssten.

Wissenschaftler entdecken: Internet ist gesund

Wissenschaftler haben es bewiesen: das Internet ist gut für die Gesundheit. „Wir haben festgestellt, dass alle Generationen, die nicht mit dem Internet in Berührung gekommen sind, bereits komplett ausgestorben sind. Das hat uns doch recht erstaunt“, sagte Prof. Reimund Schlau von der TU München. So gehen die Wissenschaftler davon aus, dass das Internet einen positiven Effekt auf die Lebensdauer hat. „Wir empfehlen daher, täglich mindestens eine halbe Stunde im Internet rumzudaddeln. Am besten sind natürlich internetfähige Smartphones, die einen ständig mit dem WWW verbinden“, sagt Schlau.

Halbe Stunde Internet schützt vor Herzinfarkt - berlin-pics / pixelio.de

Die bahnbrechende Entdeckung der Wissenschaftler verbreitete sich wie ein Lauffeuer in der virtuellen und realen Welt. „LOL, ROFL ich leb ja voll gesund und so“, schrieb zum Beispiel Cyberbabsi93 auf Facebook. Sogar auf die Politik nimmt die Entdeckung Einfluss. Politikwissenschaftler glauben, dass die Piraten bald wieder verschwinden, weil ab sofort auch die seriösen Politiker immer einen Lap-Top dabei haben werden. Sogar CDU-Politiker stellten in Aussicht, sich endlich einen Internetanschluss anzuschaffen.

Doch wie begründen die Wissenschaftler ihre Ergebnisse? „Unsere Vorfahren konnten sich nun einmal nicht mit Ego-Shooter die Zeit vertreiben und haben dann aus lauter Langeweile Nachbarländer überfallen“, sagt Schlau. Und auch Online-Kartendienste wie GoogleMaps hätten ihre Vorteile. So könne man selbst aus dem kleinsten Kaff herausfinden, bevor man verhungert. Letztendlich erleichtere das Internet den Menschen das Leben. „Ohne Internet könnten keine so genialen Blogs wie Schwindelfreiheit entstehen“, erinnerte Schlau.

Wegen Piraten: Bundeswehr zurück nach Deutschland

Aus der Reihe: Fast richtige Nachrichten, aber leider ausgedacht…

Nach ihrem Hoch vor der Küste Somalias sind die Piraten nun auch in Deutschland angekommen. „Wir werden die Bundeswehr von ihrem Piraten-Einsatz am Horn von Afrika abziehen, damit die Soldaten zukünftig das eigene Land vor den Räubern schützen können“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Lage sei kritisch: Immer mehr ehrenvolle Abgeordnete werden in den Landtagen vermisst, an ihrer Stelle sitzen nun Piraten im Parlament. „Das sind komische, unseriöse Gestalten“, so CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe.

Zudem stellen die Piraten hinterhältige Forderungen z. B. nach Transparenz  für die verschwundenen Abgeordneten. „Transparenz ist nicht gut. Die Merkel will doch keiner nackt sehen“, soll Wirtschaftsminister Philipp Rösler in einer geheimen Sitzung des Koalitionsausschusses am Montag gesagt haben. Ferner würden die Piraten ihre Botschaften außerhalb der betagten Öffentlichkeit über das sogenannte Internet austauschen. „Wir können die ja kaum beobachten. Unser einziger Rechner im Konrad-Adenauer-Haus wird ständig von so einem Hinterbänkler besetzt“, sagte Gröhe der Computer Bild.

Nach Yahoo-Anzeige: Klageflut gegen Facebook

Aus der Reihe: Fast richtige Nachrichten, aber leider ausgedacht…

Wie heute bekannt wurde, zieht der Internetkonzern Yahoo gegen Facebook vor Gericht. Das soziale Netzwerk „Gesichtsbuch“ soll insgesamt zehn Patente von Yahoo verletzt haben. „Viele Technologien auf denen Facebook fußt, wurden zuerst von Yahoo entwickelt“, schrieben Yahoo-Anwälte in der Klageschrift. Facebook soll u. a. folgende Patente verletzt haben: Das Verschicken von persönlichen Mitteilungen, das Anzeigen von Neuigkeiten, das Kommentieren von Nachrichten.

Yahoo will in den nächsten Wochen weitere Klagen gegen Online-Auftritte von Zeitungen, gegen Google, gegen alle E-Mail-Auftritte – kurz: gegen das gesamte Internet – folgen lassen. Inspiriert von der Yahoo-Klage sind nun weitere Unternehmen und einfache Menschen gegen das soziale Netzwerk vor Gericht gezogen. Der Vorwurf auch hier: Facebook habe Technologien geklaut. So behauptet zum Beispiel Kläger Christian W., dass er bereits vor Facebook Freunde – sogenannte „Kumpels“ – hatte. Auch die Verwandten der berühmten Kinderbuchautorin Enid Blyton („Fünf Freunde“) gehören zu den Klägern. „Enid hat das Prinzip Freunde bereits in ihren vielen Büchern erklärt“, so die Familie.

Auch die deutsche Post geht gegen das soziale Netzwerk vor: „Bei uns wurden, schon bevor es das Internet überhaupt gab, persönliche Mitteilungen verschickt. Die Älteren unter uns erinnern sich vielleicht noch an die sogenannten Briefe“, erklärte der Pressesprecher. Das Darstellen von Porträt-Bildern soll ebenfalls nicht neu sein. „Wir haben im letzten Jahrhundert noch unsere Bilder in Rahmen gesteckt und diese dann in unserer Wohnung, indem wir sie an die Wand gehängt haben, mit unserer Familie und unseren Freunden geteilt“, berichtet ein 95-jähriger Zeitzeuge.

Die Öffentlichkeit reagierte empört auf die Patentverletzungen von Facebook. „WTF“, sagte uns ein wütender Jugendlicher. Der bekannte Erfinder des Kopierers Karl-Theodor zu Guttenberg ließ verlauten: „Solche Patentverletzungen sind unakzeptabel.“ Als erste Reaktion auf die Klagen wurde Facebook in Deutschland vorerst abgeschaltet, das gab die Bundesregierung bekannt.

Gegen die als „vorschnell“ kritisierte Entscheidung regt sich aber auch Protest: Die neu gegründete Gruppe „Wir wollen Facebook zurück“ kann sich außerhalb der virtuellen Welt allerdings nur schwer formieren. Erste Mitglieder der Gruppe wurden tot in der Nähe von Briefkästen aufgefunden. „Viele wissen von uns nicht mehr wo Briefkästen stehen und verlaufen sich dabei. Dabei wollten sie einfach nur persönliche Mitteilungen versenden“, so ein Sprecher. Einige Kommunen bauten derweil Notunterkünfte für Facebook-User auf. „In unserer Turnhalle haben wir eine riesige Pinnwand aufgestellt“, sagte der Bürgermeister der Stadt Bruchsal.