„Sklaverei mitten in Deutschland“

Günter Wallraff jobbte Undercover bei einem Nachrichtenmagazin

Deutschland. Er war wieder Undercover unterwegs: Der Enthüllungsjournalist Günter Wallraff hat mal wieder mit falscher Identität im Niedriglohnsektor gejobbt. „Das ist Sklaverei mitten in Deutschland“, sagte der 69-jährige, der für RTL und das Zeit Magazin recherchierte. Wallraff arbeitete mehrere Wochen mit falscher Identität bei einem Online-Nachrichtenmagazin, welches sich auf der verlagseigenen Homepage als äußerst „seriös“ ausgibt. „Ich habe dort an verschiedenen Standorten mitgearbeitet und recherchiert – und habe Arbeitsbedingungen festgestellt, die körperlich, finanziell und nervlich ruinieren“, sagte der Autor.

Der Chefredakteur der seriösen Online-Zeitung Schwindelfreiheit zeigte sich schockiert: „Ich habe nicht gedacht, dass ausgerechnet die Branche, in der ich arbeite, von Dumpinglöhnen betroffen ist.“ Er entschuldigte sich selbstlos für die „gierigen“ Kollegen bei Wallraff. Dennoch müsse man auch kleine Online-Zeitungen mit ihren Schwächen akzeptieren. „Ich kenne einen Bekannten, der macht so einen komischen Blog und schreibt total langweilige Geschichte. Der bekommt natürlich auch nicht genug Geld um seine Mitarbeiter zu bezahlen. Dann reicht es halt nur für ein Butterbrot“, sagte er. Neulich hätte er selbst einen älteren Mann mit dem Namen „Rainer Zufall“ nicht vernünftig entschädigen können. „Ich muss die Überweisung versehentlich im Klo runtergespült haben“, sagte der Chefredakteur des renommierten Nachrichtenmagazins Schwindelfreiheit. Da sich der Mann allerdings unter einer falschen Identität bei ihm vorgestellt hatte, sei es ihm bzw. dem unbezahlten Praktikanten bisher nicht möglich gewesen, den Mann aufzufinden.

Fotonachweis: Dein Freund der Baum CC BY-SA 3.0

EM in Gefahr – Deutsche Fußballer sind krank

Ist am EM-Fieber erkrankt: Manuel Neuer

Leipzig. Vor dem heutigen Testspiel gegen Israel hat Bundestrainer Joachim Löw mit Personalsorgen zu kämpfen. „Ich weiß leider nicht, ob wir überhaupt elf Mann zusammenkriegen.“ Es wird vermutet, dass im deutschen Mannschaftskader ein Virus grassiert, der das berüchtigte EM-Fieber auslöst. Ein Ärztestab der Berliner Charité, der dafür extra den Kader der deutschen Nationalmannschaft besuchen wird, soll heute Aufschluss darüber geben, an welchem Virus die Spieler erkrankt sind. „Momentan können wir nur spekulieren“, sagte Löw. Experten glauben, dass ein verseuchtes Trikot die Spieler infiziert haben könnte.

Das EM-Fieber tritt überwiegend in den Sommermonaten in periodischen Abständen auf. Männer erkranken eher als Frauen. Die Symptome sind in den meisten Fällen auffällig irrationales Verhalten mit spontanen Gefühlsausbrüchen schon am frühen Morgen. Stark Betroffene können sich nicht mehr verständlich artikulieren und neigen dazu, verstärkt Alkohol zu konsumieren. In den Abendstunden steigt bei einem Großteil der Betroffenen der Blutdruck relativ stark, sodass ab circa 18 Uhr eine akute Gefahr für die Gesundheit vorliegt. Des Weiteren sind psychologische Effekte beobachtbar. Erkrankte verändern schlagartig ihren Modestil. Warum Deutsche mit EM-Fieber eher dazu neigen, weiße bisweilen schwarz-rot-goldene Klamotten mit einem Adler auf der Brust anzuziehen, wird von der Wissenschaft derzeit akribisch untersucht.

Innerhalb weniger Minuten verbreitet sich das gefärhriche EM-Fieber in großen Menschenmengen.

Das gefährliche EM-Fieber kann sich innerhalb weniger Tage zu einer Epidemie ausbreiten. In den meisten Fällen infizieren sich Menschen beim Trinken eines Weizenbieres oder über Tröpfcheninfektion. „Es sind auch Fälle bekannt, wo sich Leute über den Fernseher angesteckt haben“, erklärt Zufall. Doch wie kann man sich vor dem Virus schützen? Mediziner raten, die Wohnung nicht mehr zu verlassen und den Fernseher für einen Monat auszuschalten. „Wir haben auch immer wieder Hypochonder, die ähnliche Symptome wie beim EM-Fieber aufweisen, weil das gesamte soziale Umfeld erkrankt ist. Das macht uns die Arbeit natürlich schwer“, sagt Zufall. Aber es gibt ein Licht am Ende des Tunnels. Schweizer Behörden meldeten schon vor einigen Monaten, ein gutes Impfmittel entdeckt zu haben.

Foto rechts oben: Steindy, CC BY-SA 3.0

Foto links unten: Arne Müseler / http://www.arne-mueseler.de CC BY-SA 3.0

Cyberwar fordert erste zivile Opfer

Cyberwar: Thomas de Maiziére berät mit den Militärchefs das weitere Vorgehen

Berlin. Im Cyberwar zwischen alle Ländern, die irgendwie Internetzugang haben, kam es gestern zu einem bedauerlichen und erschreckenden Vorfall. Bei einem Angriff mit einem Trojaner auf eine deutsche Internetseite gab es offenbar mehrere zivile Opfer. Von mindestens fünf Personen ist die Rede, deren Facebook-Account bei diesem Angriff versehentlich gelöscht wurde. „Das ist ein unfassbarer Vorfall. Der schlimmste Angriff mit zivilen Opfern in Europa seit Srebrenica“, sagte Verteidigungsminister Thomas de Maiziére.

Die Familien der Opfer sind zutiefst erschüttert. „Ich hatte mit meinem Mann gerade bei Facebook gechattet, da brach die Verbindung plötzlich ab und ich konnte meinen Mann bei Facebook nicht mehr finden.“, sagte Carolina B. . Geschockt und völlig entnervt hätte sie dann bis ins Arbeitszimmer gehen müssen, um weiter mit ihrem Mann zu sprechen.  Nach Angaben der Bundesregierung sollen auch zwei minderjährige Personen unter den Geschädigten sein. Den Berichten zufolge soll der Facebook-Account eines 14-jährigen gelöscht worden sein. Danach hat der Teenager nach Auskunft der Familie alle mobilen internetfähigen Endgeräte – damit alle lebenserhaltende Maschinen für einen Jugendlichen –  abgeschaltet. Die Eltern sind ernsthaft besorgt um die Gesundheit ihres Kindes: „Nach einer Stunde fing er dann auch noch an Hausaufgaben zu machen“, sagte die verängstigte Mutter.

Die Angreifer sollen vor dem internationalen Strafgerichtshof in Den Haag für ihre Gräueltaten bestraft werden. Juristen rechnen mit hohen Strafen für die Täter: „Ich rechne damit, dass die Angreifer binnen zwei Stunden ihren Facebook- und auch Twitter-Account löschen müssen und dann mindestens 15 Jahre kein Mitglied in einem sozialen Netzwerk sein dürfen“, sagte Heinz Maier. Ausgenommen von dieser Regel seien lediglich die VZ-Netzwerke. Bisher weiß die Bundesregierung aber noch nicht, von welchem Land der Angriff ausging. „Da unsere Rechner mit der Spionagesoftware Flame infiziert sind, können wir Ihnen das leider nicht schreiben, um die Ermittlungen nicht zu gefährden“, hieß es von offizieller Stelle.

Fotonachweis: U.S. Air Force photo/Senior Airman DeAndre Curtiss [Public domain], via Wikimedia Commons

Quelle von Supervirus Flame bisher unbekannt

Unser Experte: Rainer Zufall bei der Arbeit

Das Schadprogramm „Flame“ verbreitet sich rasant in aller Welt. Doch die IT-Experten fragen sich: Wozu dient die komplizierte Spionage-Software und wer hat sie entwickelt? Wir fragten den Schwindelfreiheit-IT-Experten Rainer Zufall.

Herr Zufall, was vermuten Sie, welchen Zweck verfolgt das Schadprogramm Flame?

Ich glaube nicht, dass da ein politischen Interesse hinter steht. Vielmehr wurde das Schadprogramm dazu entwickelt, wirtschaftliche Interessen zu verfolgen. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, dass ein überaus seriöses Online-Nachrichtenmagazin versucht potenzielle Leser auszuspionieren, um deren Lesegewohnheiten zu analysieren.

Interessant, wie funktioniert die Schad-Software nun?

Öffnet nun ein User die Seite des seriösen und überaus ehrlichen Nachrichtenmagazins überträgt sich sofort die Schadsoftware auf den Computer des Lesers. Mithilfe der hauseigenen IT-Abteilung werden die User nun ausspioniert. Flame ist derart komplex, dass ich quasi in wenigen Minuten die Internet-Gewohnheiten des Lesers herausfinden könnte. Die Daten werden dann an die Redaktion weitergegeben, sodass diese endlich bessere Artikel schreiben können, um mehr Klicks zu generieren. Na gut, bei manchen Lesern würde es schon ausreichen, wenn ich einfach den Facebook-Account genauer ansehen würde.

Flame ist bisher im Nahen Osten aufgetaucht. Das Nachrichtenmagazin ist also ein arabisches?

Nein, es handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein deutsches Internet-Magazin, das bisher einfach zu blöd war, den Virus auf die richtigen Computer zu übertragen. Wie ich bereits erwähnt hatte, wurde die Technologie aber verbessert, sodass die Übertragung des Schadprogramms nun  an den Aufruf eines Artikels von diesem Nachrichtenmagazin gekoppelt ist.

Wie kann man sich nun vor Flame schützen?

Na gut, leider stehen die Chancen nach dem Aufruf dieses Artikels äußerst schlecht. Ich empfehle, den Computer sofort aus dem Fenster zu schmeißen oder zu verbrennen, bevor der Virus auf den Menschen überspringt.

Fotonachweis: wwward0.Jangelo9397 at en.wikibooks CC-BY-SA-3.0 

Einen ähnlichen Ansatz verfolgte der Postillon

KiK zwang seine Kunden offenbar jahrelang zu zahlen

Kik gab für die Klamotten sogar sogenannte Preise an.

Bönen. Der Textil-Discount Kik stand schon des Öfteren wegen Lohndumpings und schlechter Arbeitsbedingungen in der Kritik. Nun ist aber offenbar die Spitze des Eisberges erreicht. Kik soll über Jahre seine Kunden am Ausgang gezwungen haben, zu zahlen. „Das ist unerhört. Jetzt muss die Politik endlich eingreifen“, sagte Verbraucherschützerin Klara Fall. So berichteten mehrere Kunden des Geschäfts, dass sie kurz vor dem Verlassen des Ladens von einer unfreundlichen Kassiererin darauf hingewiesen wurden, für die Produkte im Einkaufskorb zu zahlen. Wer den Aufruf zurecht ignorierte wurde am Ausgang von einem hohen Piep-Ton erschreckt. Bei einer Kundin soll sogar das Trommelfell geplatzt sein. Daraufhin hätten sich viele Kunden des Textil-Discounts beim Verbraucherschutz gemeldet.

„So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich habe noch nie etwas bezahlt, das spart zudem eine Menge Geld. Und das ausgerechnet Kik mit den minderwertigen Klamotten nun Geld verlangt, kann ich überhaupt nicht verstehen“, sagte uns eine Frau, die gerade den Laden betreten wollte. Teilweise berichten Kunden sogar, sie hätten in Euro – einer inflationären, instabilen, minderwertigen paneuropäischen Währung – bezahlen müssen. „Als normaler Mensch nimmt man keinen Euro mehr in die Hand. Man hat sofort Angst, sich zu verschulden“, erklärte Fall. Der Konzern wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern.

In einem Selbstversuch überprüften wir daher die Vorwürfe von Millionen Kik-Kunden und stellten fest, dass wir in zehn von zehn Geschäften zahlen mussten. Als wir die Kassiererinnen mit unseren Erkenntnissen konfrontierten, drohten diese uns heimtückisch mit  Konsequenzen: „Wenn Sie jetzt nicht sofort die 40 Pullover bezahlen, dann hole ich die Polizei – ist das klar?“ Beleidigt legten wir die Klamotten wieder zurück und stellten vor dem Laden ein Schild auf  („Vorsicht – Kik möchte nur Ihr Geld“), mit dem wir zukünftige Kunden warnen wollten. „Dieses Geschäftsmodell ist rein ökonomisch gesehen auf Dauer nicht zukunftsfähig“, sagte uns ein Wirtschaftsexperte. Dies macht zumindest Hoffnung, dass den widerwärtigen Aktionen von Kik bald ein Ende gesetzt sind.

Fotonachweis: Nico Arndt CC-BY-SA-3.0 

Eilmeldung: Präsident will Bevölkerung foltern

Schon öfters wurden Menschen mit Musik gefoltert.

Baku. Der Umgang mit den Menschrechten in Aserbaidschan steht schon seit mehreren Wochen in der Kritik. Heute Abend will der Präsident des Landes Ilham Aliyev noch einen draufsetzen und knechtet seine Bevölkerung  mit einem bespiellosem Folterakt. In der Hauptstadt Baku wird der Eurovision Song Contest veranstaltet, zu dem der Präsident Europas langweiligste Sänger eingeladen hat. „Mit diesem europäischen Kindergeburtstag will der Präsident seine Bevölkerung endgültig gleichschalten“, sagte eine Sprecherin von Amnesty International. Aber nicht nur die Menschen in Aserbaidschan werden maltätiert, ganz Europa soll unter den perfiden, selbstherrlichen Vorstellungen von Aliyev leiden. So erzwang er, dass sogar das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland die Veranstaltung überträgt. „Uns bleibt keine andere Wahl“, sagte Innenminister Hans-Peter Friedrich, der unter Tränen die Pressekonferenz verlassen musste.

Ist Deutschland im Bann eines verrückten Diktators? Der Verfassungsschutz fahndet schon seit Wochen nach möglichen Hintermännern, die die Geschäfte Aliyevs in der Bundesrepublik managen. Vergangene Wochen konnten mit Stefan R. und den berühmten Komponisten Ralph S. zwei Verdächtige festgenommen werden. Sie mussten aber wieder freigelassen werden. Die Opposition machte deutlich, dass man sich trotzdem nicht in die Fänge des Diktators begeben muss. „Ich habe über 30 andere Sender, wo allerdings noch mehr Mist läuft“, sagte die Grüne Claudia Roth. In einer repräsentativen Umfrage gab dennoch ein Großteil der Deutschen an, den ESC gucken zu wollen. Menschrechtsorganisationen glauben jedoch, dass sie dies nur unter einem sogenannten kulturellen Zwang tun. „Anders könnte man so eine Veranstaltung gar nicht die ganze Zeit gucken“, sagte Amnesty International.

Fotonachweis: Peter Dittmann CC-BY-SA 3.0

 

Aufmerksame Bürger entarnen chinesische Agenten

Berlin. Besorgte Mitglieder der Berliner Bürgerwache enttarnten gegen Mittag drei hochkarätige Mitarbeiter des chinesischen Geheimdienstes. Die Gruppe habe sich mit einem Saiteninstrument getarnt als Wandermusiker unter dem Brandenburger Tor auf die Lauer gelegt, um einer bisher unbekannten Mission zu folgen. „Drei Chinesen mit ´nem Kontrabass, saßen auf der Straße und erzählten sich was“, gab ein Sprecher des Verteidigungsministeriums das perfide Vorgehen der chinesischen Agenten wieder. Glücklicherweise waren aufmerksame Bürger zur Stelle und riefen die Schutzmänner. „Da kam die Polizei, fragt, „Was ist denn das?“,  beschrieb ein Passant gegenüber Schwindelfreiheit das Vorgehen der Beamten. Über die genauen Umstände der Tat äußerte sich die Bundesregierung bis zu diesem Zeitpunkt nicht. „Nur so viel ist klar: Wir haben bereits zum Gegenschlag ausgeholt!“ Die drei verdeckten Männer seien von einer Tankstelle direkt in den fernen Osten geschickt worden, um im Ernstfall operativ eingreifen zu können.

Gema erhöht Gebühren

Gema verlangt bald Gebühren für Duschköpfe Tim Ruster / pixelio.de

Berlin. Nachdem die Gema die Gebühren auf Speichermedien wie USB-Sticks oder Speicherkarten zum 1. Juli um 1850 Prozent erhöht, sollen spätestens zum September weitere Maßnahmen folgen. „Da wir Gema-Mitarbeiter die einzigen Deutschen sind, die ihre Musik legal kaufen, brauchen wir nunmal das Geld“, erklärte ein Sprecher der Verwertungsgesellschaft. So ist geplant, dass die Deutschen bald eine Gebühr in Höhe von 2,50 Euro für neu gekaufte Duschköpfe bezahlen müssen. „Immer mehr Leute singen unter der Dusche urheberrechtlich geschützte Lieder. Das können wir nicht zulassen!“

Ferner will die Gema zum 1. Oktober ein sensibles Inkasso-Unternehmen damit beauftragen, summende Menschen zur Kasse zu beten. Wer nicht zahlen könne, hätte ein Problem – machte der Verein deutlich. „Ich durfte meine Zähne zum Glück noch nicht mit gebrochenen Armen aufsammeln“, sagt der Sprecher. Wenn dies alles noch nichts hilft, will die Gema auch Gebühren für den Kauf von Kleidung verlangen. „Häufig singen Menschen, wenn sie Kleidung anhaben“, hieß es einer Pressemitteilung. Dies widerspreche aber den vorangegangenen Duschkopf-Gebühren, kritisierte die Politik.

Organe unzufrieden mit Reform

72% der Organe würden gerne vor dem Tod des Menschen gespendet werden. Thorben Wengert / pixelio.de

Berlin. Die neue Regelung zur Organspende greift nach Ansicht des Bundesverbandes Deutscher Organe (BDO) zu kurz. „Man muss die Reform nochmal auf Herz und Nieren prüfen“, sagte der Pressesprecher Kehlkopf. Er wies darauf hin, dass viele Organe bereits gerne vor dem Tod des Menschen gespendet werden würden. Eine entsprechende Petition unterschrieben in der vergangenen Woche berühmte Organe wie die Leber von Rainer Brüderle und die Lunge von Helmut Schmidt. „Viele Organe wollen gerne schon vor dem Tod des Menschen in einen anderen Körper, bevor sie am Ende nichts mehr vom Leben haben“, machte Kehlkopf deutlich.

In einer Umfrage forderten über 70%  der Organe eine entsprechende Regelung, die vorsieht, dass die Organe, die einen triftigen Grund vorweisen, den Körper schon vor dem Tod des Menschen wechseln können. „Ich will nochmal leben bevor ich irgendwann in einer Straße verbaut werde“, sagte die Lunge von Helmut Schmidt medienwirksam bei Günther Jauch. Besonders alarmierend sei es, so Kehlkopf, dass neun von zehn Därme gerne ihren Menschen verlassen würden. „Viele Leute hören nicht  auf ihren Bauch, sondern essen viel zu ungesund. Da ist es kein Wunder, dass der Darm irgendwann kein Bock mehr hat“, sagte Kehlkopf.

Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) machte heute allerdings deutlich, nicht auf die „egoistischen“ Interessen einzelner Organe hören zu wollen. „Wir können uns unsere Organe auch nicht aussuchen. Ich denke meine sind mit mir ganz zufrieden“, erklärte er im Bundestag. Außerdem führte er auf, dass nur 15% der Milzen mit dem Menschen unzufrieden sind. Nach seiner emotionalen Rede musste Bahr allerdings mit starkem Durchfall die Sitzung vorzeitig verlassen.

In China fällt ein Sack Reis um

In China ist heute ein Sack Reis umgefallen. Das gab die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua gegen Mittag bekannt. Um 8:33 Uhr meldeten Anwohner in der Provinz Guadong einen markerschütternden Knall bei den lokalen Behörden. „Das war so laut, mir ist fast das Stäbchen zerbrochen“, sagte Xiao Bo, der nur 300 Meter von der Unglücksstelle entfernt wohnt. Es soll aber niemand verletzt worden sein. Nur eine Ameise und ein blau-gelber Käfer seien nach Angaben der örtlichen Sicherheitskräfte unter dem circa 25 Kilo schweren Sack verschüttet. Die Helfer haben nicht mehr die Hoffnung die beiden noch lebend zu finden.

Die Märkte reagierten nervös auf die Meldung aus China. Die Facebook-Aktie fiel in den Keller und auch der Dax verlor um 5%-Punkte. „Auch wenn Griechenland jetzt zur Drachme zurückkehrt, werden wir das Unglück nicht mehr verhindern können“, sagte Finanzminister Wolfgang Schäuble, der sich am Nachmittag mit weiteren europäischen Finanzministern zu einer Krisensitzung traf. Die Opposition reagierte empört auf die Haltung der Regierung: „Der Vorfall hat gezeigt, dass auch in Industrieländern ein Sack Reis umfallen kann. Wir brauchen mehr Schutz für die Bevölkerung“, sagte Claudia Roth von den Grünen.