Von der Leyen will Rocker zu Erziehern umschulen
11. Juni 2012 3 Kommentare
Berlin. Nach dem gescheiterten Versuch, die ehemaligen Schlecker-Frauen als Erzieherin für die Kita zu gewinnen, sorgt Arbeitsministerin Ursula von der Leyen nun mit einem neuen Vorschlag für Wirbel. Künftig sollen nach Ansicht der CDU-Politikerin Rocker der Hells Angels und Bandidos die Lücke bei den Erziehern schließen. „Die Rocker sind zwar ein bisschen rustikal, aber auch sehr sensibel und einfühlsam“, sagte Ursula von der Leyen auf einer Pressekonferenz. Immer mehr Rocker können ihrer geregelten Arbeit im Dienstleistungsgewerbe nicht mehr nachgehen, weil einige wenige die Branche in Verruf gebracht haben.
Die Ministerin erklärte weiter, dass durch die Rocker endlich auch mehr Männer die Kinder in den Kitas erziehen würden. „Das könnte eine interessante und positive Entwicklung zur Folge haben“, sagte eine zuversichtliche von der Leyen. Auch Familienministerin Kristina Schröder zeigte sich von dem Vorschlag ihrer Kollegin begeistert. Sie ist der Meinung, dass die Rocker den Kindern die wesentlichen Dinge des Lebens womöglich sogar noch besser beibringen können. „Wenn in Deutschland jetzt zum Beispiel der Rechtsstaat zusammenbricht und Anarchie herrscht, dann wüssten die Kinder durch die gute Erziehung der Rocker, wie sie trotzdem ihr täglich Brot an den Mann oder die Frau bringen und mögliche Konkurrenten ausschalten“, sagte Schröder.
Die Rocker äußerten aber selbst Bedenken hinsichtlich des Gewaltpotenzials einiger Personen: „So ein kleiner Bengel kann ganz schön zu schlagen und beißen“, hieß es in einer ersten Pressemitteilung. Die Opposition kritisierte derweil, dass nun im wahrsten Sinne des Wortes „Schmalspur“-Erzieher die Kinder in den Kitas betreuen würden. „Ich habe eine bisschen Angst, dass die Rocker nervende Kinder einbetonieren, weil sie nicht genug Erfahrung haben“, sagte eine verunsicherte Manuela Schwesig (SPD), die von Von der Leyen aber sofort korrigiert wurde: „Die Rocker werden natürlich ein dreitägiges Seminar ablegen müssen. Zudem müssen sie vor der Kita ihre Waffen ablegen.“ Des Weiteren hätten einige Rocker im Notfalle gute Kontakte zu Frauen, die Erfahrungen in Bildungseinrichtungen in sozialen Brennpunkten vorweisen können.
Fotonachweis oben rechts: Laurence Chaperon CC-BY-SA-3.0-de, via Wikimedia Commons Fotonachweis unten links: Lee Brimelow CC-BY-2.0, via Wikimedia Commons